Selbständig Lernen

Zentrale Idee des Offenen Lernens ist, die Erziehungsziele Selbständigkeit und Mündigkeit konsequent in entsprechende Unterrichtspraktiken umzusetzen.
Offenes Lernen ist Anregung und Ermunterung, sich mit einer neuen Lernkultur auseinanderzusetzen, das Wagnis einzugehen, den Unterricht völlig neu zu gestalten, seinen eigenen Standpunkt als Lehrerin/Lehrer zu überdenken, neu zu bestimmen.

Im herkömmlichen Unterricht findet selbständiges, eigenverantwortliches Handeln nur sehr bedingt statt. Daher ist es wichtig, Lernen aus eigener Verantwortung zu fördern, individuelle Entwicklungsziele zuzulassen und einen methodisch hohen Grad an Selbsttätigkeit und Selbststeuerung zu ermöglichen. Es muß also darum gehen, Schüler zu "Subjekten des Lernens" zu machen, sie lernen zu lassen, anstatt sie zu belehren. Insofern berücksichtigt offenes Lernen besonders den Umgang mit Heterogenität.
Freiarbeit bzw. Freie Arbeit erlaubt eine ganzheitliche Sichtweise des Bildungsgutes und des Bildungsprozesses, sie gibt Gelegenheit zu selbständiger Arbeit nach eigener Wahl und eigenem Rhythmus in verschiedenen, frei gewählten Sozialformen. Freiarbeit bedeutet also didaktisch-methodische Differenzierung, auch das Lernen der Schüler an selbst bestimmten Projektthemen (Freie Arbeit an selbst gewählten Themen).

 

Die Schüler wählen aus verschiedenen Angeboten aus und lernen dabei, im räumlichen Nebeneinander zu arbeiten, Rücksicht zu nehmen und Partner zu suchen. Sie erwerben Fertigkeiten, mit denen sie sich zunächst in der Schule und dann in Zukunft selber Zugang zu Wissen, das für sie relevant ist, verschaffen können. Den Lehrern ist die Chance der Teamarbeit in allen Bereichen gegeben. Sie müssen sich neu mit den Lehrinhalten auseinandersetzen,um das Verstehen von Zusammenhängen und Regeln, sowie deren Begründung in den Vordergrund zu rücken. So bedeutet "Freiarbeit" Freiheit und Arbeit zugleich.